Regelmäßige Medikamenten-Einnahme bei Zahnimplantaten

Studie belegt negative und positive Auswirkungen

Medikamente und Implantate

Risiken und Nebenwirkungen: Dass Medikamente häufig Einfluss auch auf andere Körperbereiche und -funktionen nehmen, ist bekannt. Kanadische Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass sich die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente auch auf Haltbarkeit und Osseointegration von Zahnimplantaten auswirken kann — sowohl negativ als auch positiv.

Bei der retrospektiven Kohortenstudie kam ein statistisches Verfahren zur Anwendung, das den Zusammenhang zwischen säureblockenden bzw. blutdrucksenkenden Medikamenten und einem Implantatverlust auf sich anpassende Störfaktoren analysierte. Mit Protonenpumpen-Inhibitoren und Betablockern konzentrierte sich das Team um Dr. Faleh Tamimi auf zwei häufig eingesetzte Arzneistoffe.

Erhöhtes Risiko durch Protonenpumpen-Inhibitoren

58 Patienten mit insgesamt 133 Implantaten bekamen über einen Zeitraum von acht Jahren Protonenpumpenhemmer verabreicht, verglichen wurde die Haltbarkeit mit 1.640 Implantaten von 741 Personen, die keine Medikamente bekamen. Hierbei ergab sich, dass das Risiko der Patienten, denen säurehemmende Medikamente verabreicht wurden, um 6,8 Prozent höher lag als das der Vergleichsgruppe, deren Verlustrisiko sich auf nur 3,2 Prozent belief. Die Forscher zogen die Schlussfolgerung, dass eine Behandlung mit Protonenpumpen-Inhibitoren für Implantatpatienten mit einem erhöhten Risiko für die erfolgreiche Osseointegration verbunden sein kann.

Unterstützen die Knochenbildung: Betablocker

Im Rahmen einer zweiten Studie nahmen 142 Patienten mit insgesamt 327 Implantaten Betablocker ein, im Vergleich wurden 586 Patienten mit 1.172 Implantaten ohne Medikamentengabe beobachtet. Hier verzeichneten die Forscher bei genau entgegengesetzten Auswirkungen ein ähnlich aussagekräftiges Ergebnis: Der Verlust eines Implantates belief sich bei der Gruppe der Patienten, die Betablocker eingenommen hatten, auf lediglich 0,6 Prozent, während die Gruppe ohne Medikamentengabe eine Verlustrate von 4,1 Prozent aufwies. Damit scheinen Betablocker einmal mehr ihre knochenbildende Funktion unter Beweis zu stellen.

Abruf der vollständigen Studien: Protonenpumpenhemmer / Betablocker.
Quellen: ZWP online, Clinical Implant Dentistry and Related Research

Bildquelle: Tim Reckmann  / pixelio.de